Konzerthistorie
Serenade am Belvedere, 1. August
Regen? Von wegen!!!

Am 01.08. fand unsere alljährliche Serenade am Belvedere im Innenhof des Schönborngymnasiums in Bruchsal statt. Ja, nach 2 Jahren regenreicher Durststrecke konnten wir tatsächlich entgegen sämtlicher Wettervorhersagen draußen konzertieren. Trotz kühler Temperaturen und immer wieder aufkommenden Windes - Wäscheklammern zum Fixieren der Notenblätter waren fester Bestandteil der Orchesterausrüstung - ließ sich unser treues Publikum nicht abschrecken, so dass fast alle Plätze belegt waren.
Als Solisten konnten wir Roger Morelló Ros gewinnen, der Dvořáks Waldesruhe mit sehr viel Intimität und melancholischem Klang spielte, sich jedoch dann in der Ungarischen Rhapsodie von David Popper in einen "Paganini des Cellos" verwandelte und sein virtuoses Können auf höchstem Niveau zeigte. Der zweite Teil des Konzertes bestand aus zeitgenössiger Jazzmusik. Zoey Perrigo präsentierte ihre Bläser-Suite "Across the Solar System" (Uraufführung) und spielte selbst am E-Piano mit. Im Anschluss folgte ihre Jazz-Suite für Sinfonieorchester, die bereits bei der Serenade 2024 Teil des Programmes war. Als Zugabe spielten wir den "Abendsegen" aus der Oper Hänsel und Gretel von Engelbert Humperdinck - ein schöner Abschluss unseres Konzertes und passend zur bereits vorgerückten nächtlichen Stunde.
Das war unser Programm:
Niels Wilhelm Gade: Nachklänge von Ossian, op.1, Ouvertüre a-moll Antonin Dvořák: Waldesruhe, op. 68,5; Solist: Roger Morelló Ros
Johannes Brahms: Ungarische Tänze Nr. 1+5
David Popper: Ungarische Rhapsodie für Cello und Orchester, op.68; Solist: Roger Morelló Ros
Zoey Perrigo: Bläser-Suite "Across the Solar System"
Jazz-Suite für Sinfonieorchester

Roger Morelló-Ros (*Katalonien 1993) ist ein engagierter, ausdrucksstarker und fantasievoller Cellist mit einer immensen Fähigkeit, sich mit anderen zu verbinden, was ihn zu einem Kommunikationskanal macht, der Schöpfer, Kreation und Publikum vereint. Er erschafft Erlebnisse, die seine Leidenschaft, Authentizität und Spontanität zum Ausdruck bringen. Er ist u.a. in der Berliner Philharmonie, dem Suzhou Bay Grand Theatre in China sowie in der von Antoni Gaudí erbauten Casa Milà in Barcelona aufgetreten.
Als Gewinner zahlreicher Preise und Stipendien hat er als Solist mit zahlreichen Orchestern – darunter dem Brussels Philharmonic Orchestra – zusammengearbeitet und ist bei vielen renommierten Festivals aufgetreten. Seine aktuellen Alben sind: The Voice of Casals (Ibs Classical - SWR), Schumann goes Tango (Austrian Gramophone, 2022), und Founders Trio (Hänssler Classic, 2024), die in Florida uraufgeführt wurde.
Er studierte zunächst in seiner Heimat bei David Blay und Damian Martínez, bevor er sein Studium an der Kölner Musikhochschule fortsetzte, wo er seinen Master und sein Konzertexamen mit Auszeichnung erwarb. Seit Kurzem ist er Professor an der Hochschule für Musik ESMAR Valencia sowie Dozent an der Jungen Streicherakademie Mainz (in Kooperation mit der Mainzer Musikhochschule).
Mehr über Roger Morelló-Ros gibt es auf seiner Homepage https://de.roger-morello-ros.com/

Zoey Perrigo (Alter 31 Jahre) wurde am 04.09.1993 in Seattle, Washington State, USA geboren. Mit dreieinhalb Jahren erhielt sie den ersten Klavierunterricht von ihrer Mutter Karin Jandl-Perrigo. Nach der Übersiedlung nach Deutschland besuchte Zoey Perrigo den Musikzug des Karlsruher Helmholtz-Gymnasiums. Dort machte sie 2012 ihr Abitur und erhielt für ihre herausragenden musikalischen Fähigkeiten als Jazzpianistin den renommierten Christian-Zacharias-Preis der Schule, der damit übrigens zum ersten Mal an eine Jazzmusikerin vergeben wurde. Es folgte eine kaufmännische Ausbildung. Derzeit arbeitet Zoey Perrigo als Anlagenbuchhalterin an der Universität Heidelberg und komponiert in ihren freien Stunden. Ihre zahlreichen Kompositionen umfassen Gattungen wie z.B. das Chorlied, Klaviervariationen, Fugen und eben Stücke für verschiedene Orchesterbesetzungen. Allen gemeinsam ist der Jazzbezug. Auch als Pianistin ist Zoey Perrigo immer wieder zu hören. Unter anderem tritt sie seit ein paar Jahren regelmäßig als Klavierimprovisatorin bei Filmvorführungen des Karlsruher Stummfilmfestivals auf.
Ihre Jazz- Suite bezeichnet sie als „sommerliche und abenteuerliche Geschichte. Man kann sie mit Kurzgeschichten in einem Buchband vergleichen." Thema ihrer Bläser-Suite ist das "irdische Leben, wie man es von der Erde kennt - jedoch mit einem neckischen Humor versehen, weil es jetzt auf Planeten stattfindet."
Frühjahrskonzert, 16.03.
Mozart und Dvořák begeistern uns und unser Publikum
Am 16.3. fand unser traditionelles Frühjahrskonzert im ausverkauften (!!!) Rechbergsaal des Bürgerzentrums Bruchsal statt.
Zu Beginn spielten wir Wolfgang Amadeus Mozarts Klavierkonzert Nr 23 in A-Dur. Unsere Solistin am Klavier war Katharina Berrío Quintero. Mit einer wunderbaren Mischung aus Innigkeit, Leichtigkeit und technischer Brillanz zeigte sie ihr außergewöhnliches Können am Flügel, das sie auch mit ihrer Zugabe - „Jeux d‘eaux“ von Maurice Ravel - unter Beweis stellte.
Nach der Pause folgte die großartige Sinfonie "Aus der neuen Welt" von Antonín Dvořák. Das Englischhorn-Solo im Largo spielte unsere Oboistin mit tiefer Emotionalität, die sich auf das gesamte Orchester übertrug und im finalen Satz (Allegro con fuoco) holte unser Dirigent Stephan Aufenanger alles an "fuoco" aus uns und unseren Instrumenten heraus, was möglich war.
Insgesamt war es ein toller Abend, den das Publikum mit großem Applaus und stehenden Ovationen würdigte.
Das war unser Programm:
Wolfgang Amadeus Mozart: Klavierkonzert Nr. 23 A-Dur
Antonín Dvořák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll ("Aus der neuen Welt")
Katharina Berrío Quintero hat sich in den letzten Jahren als gefragte Solistin und Kammermusikerin etabliert. Sie ist Preisträgerin Internationaler Wettbewerbe, wie dem 6th New York International Piano Competition, dem 8th Campillos International Piano Competition (Spanien) und dem Münchner Klavierpodium und wurde 2016 mit einem Stipendium des Deutschen Musikwettbewerbs ausgezeichnet und mehrfach in die Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler (BAKJK) aufgenommen.
Katharina Berrío Quintero gibt regelmäßig Konzerte im In- und Ausland und ist zu Gast bei renommierten Festivals, darunter die Ludwigsburger Schlossfestspiele, die Sommerlichen Musiktagen Hitzacker, die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, das Kyoto International Students Festival (Japan) und das CAFe Budapest (Contemporary Art FestivalBudapest, Ungarn). Als Solistin konzertierte Katharina Berrío Quintero bereits mit namhaften Orchestern wie dem Philharmonischen Orchester Vorpommern und der Polnischen Kammerphilharmonie.
Sie ist Stipendiatin von Yehudi Menuhin „Live Music Now“, der Gisela und Erich Andreas-Stiftung, des DAAD, der Kulturstiftung Rhein-Neckar-Kreis, des Goethe Instituts, sowie des Cusanuswerks.
Ihr Klavierstudium absolvierte Katharina Berrío Quintero an der Hochschule für Musik und Theater Rostock, an der Sibelius Akademie in Helsinki und an der Universität der Künste in Berlin.
Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit widmet Sie sich mit Leidenschaft dem Unterrichten und musikalischen Projekten mit Jugendlichen. Katharina Berrio Quintero gibt regelmäßig Meisterkurse und Workshops für Klavier, Kammermusik und Pädagogik im In- und Ausland, wie z.B. der YARO Summer School in Rostock, an der Universidad EAFIT und der Corporación Universitaria Adventista in Medellín, Kolumbien, der Universidad de las Artes in Guayaquil und dem Conservatorio de Quito, Ecuador, oder dem Conservatorio Profesional de Música in Almansa, Spanien.